Internationaler Frauentag:

Ein Interview zu Erfahrungen mit Sexismus am Arbeitsplatz – Zwei Frauen in Führungsposition plaudern aus dem Nähkästchen

Internationaler Frauentag: Für mich als Marketing und Social Media Manager ein saisonaler Anhaltspunkt die Stakeholder, Zielgruppen und Beobachter von two heads® mal wieder auf neue Weise zu bespaßen, äähh ich meine unterhalten. Nur ein Scherz. Mein Job ist mega.
Bestenfalls bringe ich auch ein paar Unternehmenswerte mit ein, die ich an dieser Stelle hier direkt lobe: Loyalität, Fairness, Verbindlichkeit & Zuverlässigkeit. Gut platziert, gleich zu Beginn des Textes. Die passen übrigens auch gut zum Anlass „Internationaler Frauentag“. Aber wie gehe ich vor? Kerstin Noe-Apel und Jessica Heimes, die Geschäftsführerinnen von two heads® sind zwei Powerfrauen. Zudem starke Persönlichkeiten. Von B wie Bankett, bis H wie Hotelrestaurant, sogar bis V wie Vorstand und Vertrieb haben sie in den unterschiedlichsten Positionen gearbeitet. Da trifft man doch sicherlich auf die unterschiedlichsten Charaktere und Situationen. Auch in Bezug auf Gleichberechtigung. Wie Sie der Überschrift entnehmen konnten, habe ich mich in meinem „jugendlichen Leichtsinn“ für ein Interview zum Thema Sexismus entschieden. Das sind Ihre Statements:

Habt ihr im Laufe eurer Karriere Erfahrungen mit Sexismus gemacht?
Wenn ja, in welcher Hinsicht?

Kerstin Noe-Apel: In der Tat war ich bisher in der glücklichen Lage, dass ich mit diesem Thema am Arbeitsplatz trotz der vielen beruflichen Stationen nicht konfrontiert wurde. Letztlich stellt sich jedoch damit auch immer die Frage, wie jeder einzelne Sexismus für sich definiert.

Jessica Heimes: Das sehe ich auch so. Es ist denke ich eine Frage der eigenen persönlichen Grenze. Für mich kann ich sagen –  Es gab in der Vergangenheit sicherlich die eine oder andere kritische Situation, die ich beobachtet und erlebt habe. Andererseits ist nicht sicher zu sagen, ob es sich hier um ein tatsächliches Beispiel für „Sexismus am Arbeitsplatz“ handelt. Objektiv betrachtet ist es aus meiner Sicht sehr relativ, wann von Sexismus ausgegangen werden kann. Jeder Mensch ist unterschiedlich und fühlt sich in gewissen Situationen „anders“ oder auch gar nicht belästigt oder bedrängt, ob körperlich oder verbal.

Wie seid ihr damit umgegangen – früher und heute?

Jessica Heimes: In „jungen Jahren“ natürlich anders als ich heute damit umgehend würde. Heute definitiv schlagfertig und selbstbewusst! Es ist wichtig, dass man selbst die Verantwortung für sich übernimmt und die eigene Grenze im Fall der Fälle offen kommuniziert.

Kerstin Noe-Apel:
Dieses Thema gewinnt inzwischen eine immer größere Aufmerksamkeit, jedoch würde ich kritisch in den Raum stellen, warum wir ausgerechnet die Frau immer mit diesem Thema konfrontiert sehen. Mit Sexismus geht der Aspekt der Gleichstellung einher. Damit meine ich, dass es sicherlich auch sehr oft den umgekehrten Fall gibt. An diesem Punkt sollten wir ganz klar auch gesellschaftlich ansetzen und das Tabu-Thema brechen. Auch Männer sind sicherlich davon betroffen. Genauso gilt das für Menschen, die sich möglichweise weder als Mann noch als Frau identifizieren.

Was tragt ihr aus persönlicher oder auch aus Sicht von two heads® dazu bei, das gesellschaftliche Thema positiv zu beeinflussen?

Kerstin Noe-Apel: Es ist sehr wichtig geworden, sich egal in welcher Lebenssituation auf Augenhöhe zu begegnen, insbesondere am Arbeitsplatz. Ganz gleich, welches Geschlecht in einer Führungsposition ist, am Ende des Tages zählt respektvoll miteinander zu agieren und bspw. die Ziele im Unternehmen gemeinsam zu verfolgen. Inzwischen hat sich die Rolle der Frau auch gravierend verändert. Wir sind nicht mehr nur noch „Heimchen am Herd“, sondern die Alleskönner im Alltag, die Familie, Beruf und Karriere miteinander vereinen. Auch bei den Männern entsteht dieser Wandel. Der Schlüssel zum Erfolg ist aus meiner Sicht die Berücksichtigung von Loyalität, Fairness & Respekt im gemeinsamen Umgang. Das sind die Werte, die wir in unserem Unternehmen stets leben, nicht nur innerhalb sondern auch nach außen.

Jessica Heimes:
Ich möchte noch ergänzen, dass wir auch als Mutter hier einen Beitrag leisten und unseren Kindern Toleranz weitergeben. Wenn wir mit Toleranz und Respekt agieren, fördern wir diesen Umgang in der Gesellschaft auch bei anderen. Bei unserem Gegenüber, bei unseren Kindern etc..

Kann es aus eurer Sicht – realisitisch betrachtet – eine Welt ohne Sexismus geben?

Jessica Heimes: Nein, ich denke es wird leider immer ein Thema bleiben.

Kerstin Noe-Apel: Das denke ich auch. Eine schöne Vorstellung, aber für mich persönlich nicht realistisch. Dafür leben wir zu sehr in unterschiedlichen Kulturen, bei denen z. B. die Rolle der Frau leider noch völlig anders definiert wird. Zudem geht es einher mit der persönlichen Einstellung eines jeden und der eigenen Selbstverantwortung. Würden alle Menschen immer sehr bedacht und selbst-verantwortlich handeln, dann bejahe ich diese These. Dem ist leider nicht so. Wenn wir jedoch bei uns selbst anfangen, egal ob Frauen oder Männer können wir die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen.

Vielen Dank an Kerstin Noe-Apel und Jessica Heimes für dieses Interview. Sie haben bis hier her gelesen und auch eine Meinung zum Thema? Schreiben Sie gerne einen Kommentar unter den Social Media Post. Interaktion macht sich immer gut.

Autorin: Selina Letsche; Brand Selling & Marketing Manager bei two heads®

Themen tags:


Internationaler Frauentag
Weltfrauentag
Interview  Führungsposition    

Statement  Powerfrauen

Teilen: